Richtiges Facebook Marketing für Apotheken


25. Juni 2019

Rund 4,5 Millionen ÖsterreicherInnen sind auf Facebook aktiv. Davon ist ca. ein Drittel älter als 45 Jahre. Apotheken mit einem Facebook-Auftritt sind allerdings selten – weniger als 2%. Zum Glück hat diese Zahl eine steigende Tendenz, denn immer mehr ApothekerInnen erkennen den Wert von Social Media als Marketingplattform. Dabei geht Kundengewinnung und Werbung auf Facebook vergleichsweise einfach und kostengünstig, wenn man ein paar Regeln beherzigt.

 

Facebook Marketing für Apotheken

 

Mehrwert bieten: Wieso sollten Ihre KundInnen Ihre Facebook Seite - ja sogar Ihre Apotheke - besuchen? Was ist der Nutzen und was möchten Sie mitteilen?  Eine Facebook Seite kann nicht nur als Sprachrohr dienen, um aktuelle Angebote zu verbreiten, sondern auch als Informationsquelle für den Nutzer/ die Nutzerin, z.B. mit den aktuellen Bereitschaftsdiensten, Allergietabellen oder weiterführende Links zu aktuellen Gesundheitsthemen (Bsp. Zika-Virus). Wenn Sie nicht wissen, was interessant sein könnte, dann denken Sie einfach an Ihre KundInnen. Welche Fragen werden täglich gestellt? Das sind meistens ganz banale Dinge, wie beispielsweise der Unterschied zwischen Paracetamol und Ibuprofen. 

Persönlichkeit zeigen: Was unterscheidet Ihre von anderen Apotheken? Haben Sie einen bestimmten Schwerpunkt oder sogar eine eigene Produktlinie? Dann müssen Sie genau diese Dinge besonders hervorheben. Wenn Sie keine eigene Produktlinie oder speziellen Schwerpunkt haben, dann zeigen Sie mehr Persönlichkeit. Erlauben Sie einen Blick hinter die Kulissen und zeigen Sie den Alltag einer Apotheke (neuer Regalaufbau, Deko, Lieferung, etc...). Sie können auch das Team mit kurzen Steckbriefen oder Fun Facts vorstellen: wieso arbeitet derjenige gerne in der Apotheke, wohin geht der nächste Urlaub,  Lieblingsrezept, usw.? Aber denken Sie daran: themenspezifischer Content hat in der Regel immer Vorrang.

 Professionell sein: Denken Sie daran: die Facebook Seite Ihrer Apotheke ist nicht Ihr persönliches Profil, wo Sie alles posten können, was Sie möchten. Achten Sie darauf , die zwei Accounts auseinander zu halten. Schreiben sie auf Hochdeutsch, achten Sie auf eine korrekte Rechtschreibung und verwenden Sie nicht zu viele Emojis. Einige Ihrer AbonnentInnen werden Sie außerdem persönlich kennen. Achten Sie darauf, nicht mit Ihrem privaten Profil auf der Apothekenseite zu kommentieren o.ä. – das wirkt äußerst unseriös. Sie können mit Ihrem privaten Profil Beiträge Ihrer Apotheke teilen, aber nicht anders herum.

Sich treu bleiben: Wählen Sie die Art des Contents, die Sie posten möchten und bleiben Sie dabei. Überlegen Sie auch, in welcher Anredeform Sie den Nutzer/ die Nutzerin ansprechen möchten.

Regelmäßig posten: Eine Facebook Seite eingerichtet zu haben, ist schon mal gut. – wenn aber wenn der letzte Beitrag über zwei Jahre her ist, dann wirkt das eher abschreckend. Fangen Sie langsam an, achten Sie dabei auf einen regelmäßigen Rhythmus und posten Sie z.B. 1x pro Woche immer dienstags. Dafür braucht man keine zusätzlichen MitarbeiterInnen. Wenn Sie Routine darin gefunden haben, können Sie die Häufigkeit der Posts auf 2 bis 3x pro Woche erhöhen. Entscheiden Sie selber, ob und ab wann es sich lohnt, eine extra Arbeitskraft für Social Media einzustellen bzw. eine externe Agentur dafür zu engagieren.

Interaktionen fördern: Wie der Name „Social Media“ schon sagt, geht es bei Facebook und co. darum „sozial“ zu sein. Das bedeutet, dass eine Interaktion zwischen Ihnen und Ihre „Community“ erwünscht ist. Gestalten Sie Ihre Beiträge mit einer offenen Frage oder einer Abstimmung. Reagieren Sie immer auf Kommentare oder Nachrichten.

Nachhaltig denken: Erwarten Sie keinen grenzenlosen Erfolg über Nacht. Gewinnspiele und exklusive Rabatte können kurzfristig zu mehr AbonnentInnen führen, aber viel wichtiger – und schwieriger – ist es, sie auch nach der Aktion zu behalten. Achten Sie deswegen auf die oben genannten Punkte, um eine echte virtuelle Community aufzubauen.

Die Rechtslage beachten: Ein Verstoß gegen Vorschriften bzw. Gesetze kann zum Verlust der Facebook-Präsenz, zu Schadensersatzzahlungen u.ä. führen. Achten Sie darauf, dass Ihre Facebookseite mit einem unmittelbar erreichbaren Impressum hinterlegt ist. Verwenden Sie, wenn möglich, immer eigene Bilder bzw. achten Sie darauf, dass Sie die Nutzungsrechte besitzen, diese zu posten.  Wichtig bei Bildern, in denen MitarbeiterInnen oder KundInnen abgebildet sind: diese müssen vorher ausdrücklich der Veröffentlichung zugestimmt haben! Auch inhaltlich muss einiges beachtet werden: keine irreführende oder verwirrende Aussagen tätigen, keine Superlative benutzen („die beste Salbe aller Zeiten“) und keine verschreibungspflichtigen Medikamente aktiv bewerben. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, dann machen Sie am besten gar keine aktive bzw. konkrete Produktwerbung.